Geht es nach den Experten an der Wall Street, könnten diese drei Unternehmen im Jahr 2024 prozentual ein drei- bis vierstelliges Umsatzwachstum verzeichnen. Aber was steckt dahinter und ist wirklich alles Gold, was beim Umsatz glänzt?
2023 war ein sehr erfolgreiches Jahr an den Börsen. Und einen großen Anteil daran hatten Unternehmen mit einem überdurchschnittlichen Wachstumspotenzial, die Anleger auch 2024 suchen dürften. Für drei Konzerne prognostizieren Experten jetzt ein explosionsartiges Wachstum. Aber lohnt sich deswegen schon ein Investment?
Lucid Group
Um 112 Prozent könnte das Unternehmen Lucid Group in diesem Jahr seine Umsätze steigern, wie „The Motley Fool“ berichtet. Dass bei den wachstumsstärksten Unternehmen auch ein Elektrofahrzeugbauer ist, verwundert in Zeiten der Energiewende nicht unbedingt. Lucid zeichnet aber auch durch seine Nische innerhalb dieses Marktes aus. Die Autos des Herstellers sind vor allem für wohlhabende Käufer etwas. Die Preise für ein Auto beginnen bei etwa 75.000 US-Dollar und reichen bis zu 250.000 US-Dollar für den Lucid Air Sapphire. Aufgrund der derzeit wenig schwankenden US- und Weltwirtschaft dürften sich auch die Kaufgewohnheiten der Kundschaft nur unwesentlich ändern. Andererseits blieb Lucid bei der Produktion in den Jahren 2022 und 2023 weit hinter den Erwartungen der Wall Street zurück. Für die Experten von „The Motley Fool“ ist daher momentan ein Einstieg bei Lucid keine gute Idee.
Lexicon Pharmaceuticals
Ebenfalls ein Kandidat für schnelles Wachstum ist der Biotech-Konzern Lexicon Pharmaceuticals. Nach einem geschätzten Umsatz von 3,8 Millionen US-Dollar gehen die Analysten an der Wall Street für dieses Jahr von einer Steigerung um 1106 Prozent auf 46 Millionen US-Dollar aus. Besonders im Fokus steht dabei das hauseigene Medikament Inpefa. Das von der FDA zugelassene Medikament ist als Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes, chronischer Nierenerkrankung oder Herzinsuffizienz gedacht. Die Zulassung im Jahr 2023 dürfte die Einnahmen des Konzerns nun nach oben katapultieren.
Das Problem: Derzeit verliert das Unternehmen noch ziemlich viel Geld und die mit der Zulassung verbundenen Marketingausgaben für Medikamente dürften die Kosten weiter in die Höhe schrauben. Für die Experten von „The Motley Fool“ ist die Aktie des Unternehmens ein Kandidat für eine Erholung in diesem Jahr, es könnte aber auch nach unten gehen.
Nikola
Um etwa 601 Prozent könnten die Umsätze des Elektrofahrzeug-Herstellers Nikola im Jahr 2024 rauf gehen, wenn es nach den Wall Street-Analysten geht. Der schnelle Umsatzanstieg wird unter anderem auf den Anstieg der Produktion zurückgeführt. In einer Mitteilung für das dritte Quartal 2023 wies das Unternehmen darauf hin, dass es 277 unverbindliche Bestellungen von 35 Kunden für FCEVs (elektrische Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb) und im September einen Auftrag über 47 BEVs (batterieelektrische Fahrzeuge) erhalten habe. Die Experten warnen aber vor einer mangelnden Liquidität des Unternehmens und halten es für fraglich, das Nikola momentan über genug Kapital verfügt, um die Produktion hochzufahren. Nach einem möglichen Gewinner auf dem Markt der Elektrofahrzeuge sieht Nikola daher nicht aus. Umsatzwachstum ist eben nicht alles.
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